US-Inflation drückt auf die Börsen

Im April legten die internationalen Aktienmärkte nach einem starken ersten Quartal überwiegend den Rückwärtsgang ein. Vor allem die Entwicklung der US-Inflation belastete, aber auch die Attacke des Iran auf Israel sorgte kurzzeitig für hohe Volatilität.

Der deutsche Aktienindex DAX schloss den Monat mit einem Minus von -3,03%, während der breite europäische Aktienindex Stoxx Europe 600 nur um -1,52% zurückging. In den USA fiel der S&P 500 um -3,11%. Einen Kontrapunkt setzte dagegen der Hongkonger Hang-Seng-Index, der um 8,63% stieg. Insgesamt gaben weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um -2,86% nach – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Mit der Korrektur der Aktienmärkte weiteten sich an den Rentenmärkten die Risikoaufschläge für Unternehmensanleihen und US-Hochzinsanleihen aus, und die Zinsen für 10-jährige US-Treasuries stiegen. Die Aktienmärkte wurden vor allem durch die Entwicklung der US-Inflation belastet. Im März stieg die Teuerungsrate auf 3,5% (Februar: 3,1%) gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Kerninflation ohne die stärker schwankenden Preise für Lebensmittel und Energie blieb mit 3,8% unverändert gegenüber dem Vormonat.

Der US-Arbeitsmarkt zeigte sich im März mit über 300.000 neu geschaffenen Stellen stabil. Und die US-Wirtschaft legte im ersten Quartal um 1,6% gegenüber dem Vorquartal zu – zwar schwächer als erwartet, aber deutlich stärker als der Euroraum, dessen Wirtschaft um 0,3% wuchs und so eine technische Rezession vermeiden konnte. Damit gingen die Zinssenkungs-Erwartungen für die USA noch weiter zurück und wandelten sich überwiegend in die Ansicht, dass das US-Leitzinsplateau auf dem aktuellen Niveau von 5,25 bis 5,50% bis auf weiteres Bestand haben würde.

Für den Euroraum jedoch erwarten die Märkte weiterhin eine Zinssenkung, die auf der Juni-Sitzung der Europäischen Zentralbank verkündet werden solle. Die Inflationsdaten stützten diese Erwartungen, denn die Teuerung sank im Euroraum von 2,6% im Februar auf 2,4% im März und stagnierte im April auf diesem Wert (jeweils gegenüber dem Vorjahresmonat). Die Kerninflation sank von 2,9% auf 2,7%. Der größte Inflationsdruck ging im Euroraum zuletzt vom Dienstleistungssektor aus mit 3,7% im Jahresvergleich.

Der Einkaufsmanagerindex für diesen Sektor liegt seit Februar dieses Jahres im expansiven Bereich, d.h. über der Schwelle von 50 Punkten, und ist im April auf 53,3 (von 52,9) Punkte gestiegen. Im Gegensatz dazu verharrt der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes seit August 2022 stabil im rezessiven Territorium und liegt aktuell bei 45,7 Punkten.

In China wiederum schwächte sich der offizielle Einkaufsmanagerindex mit 50,4 Punkten leicht ab, blieb aber im positiven Bereich (Vormonat: 50,8). Sein Pendant für Dienstleistungen ging im April auf 51,2 zurück, nach 53,0 Punkten im März. Die chinesische Wirtschaft wuchs im ersten Quartal mit 5,3% gegenüber dem Vorjahr und um 1,6% gegenüber dem Vorquartal stärker als erwartet. Das Wachstum der Anlageinvestitionen, Steuererleichterungen und starke Exporte waren die maßgeblichen Treiber dafür.

Was die Märkte zur Monatsmitte in Atem hielt, war die Attacke des Iran auf Israel und die israelische Antwort, welche dem Volatilitätsindex VIX den höchsten Ausschlag des Jahres bescherten und den Ölpreis in die Höhe trieben. Der Preis für die Marke Brent lag zu Monatsbeginn bei rund 87 US-Dollar und erreichte rund um die Attacke 92 US-Dollar, ging zum Monatsende jedoch wieder auf 86 US-Dollar zurück. Auch Gold war stark nachgefragt. Über den gesamten Monat gesehen stieg der Preis für die Feinunze um 2,53% auf 2.286,25 US-Dollar, notierte zwischenzeitlich jedoch bei 2.390 US-Dollar.

 

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