
Bottom-Up vs. Top-Down-Investieren: Was lohnt sich mehr?
Bei der Geldanlage gibt es einen reichhaltigen Fundus an Methoden und Konzepten. Dazu gehören auch die beiden Antagonisten Bottom-Up- und Top-Down-Investing. Wie diese beiden Herangehensweisen funktionieren, wie sie sich unterscheiden und ob sie am Ende wirklich so gegensätzlich sind, erklären wir in diesem Beitrag.
Das Wichtigste zu Bottom-Up und Top-Down
Bottom-Up-Investing:
Hier stehen Unternehmen und ihre Fundamentaldaten im Mittelpunkt. Anleger analysieren Bilanzen, Geschäftsmodelle und Branchenumfeld, um langfristig vielversprechende Einzeltitel zu finden.
Top-Down-Investing:
Dieser Ansatz beginnt bei makroökonomischen Faktoren wie Zinsen, Inflation oder Konjunktur. Erst danach werden passende Regionen, Sektoren und Anlageklassen ausgewählt.
Kombination:
Viele Investoren verbinden beide Ansätze in ihrem Investmentprozess. Während die strategische Allokation Top-Down gesteuert wird, erfolgt die Auswahl einzelner Titel nach Bottom-Up-Kriterien.
Bottom-Up-Investing: Unternehmen und Fundamentaldaten im Fokus
Dieser Ansatz betrachtet die Welt der Kapitalmärkte – wie der Name schon sagt – von unten nach oben. „Unten“ bedeutet, dass sich der Ansatz auf die Analyse von Unternehmen bzw. einzelnen Wertpapieren konzentriert. Wer sich noch an den Grundkurs VWL erinnert: Hier bewegen wir uns im Bereich der Mikroökonomie.
Anleger, die diesem Ansatz folgen, betrachten vor allem Bilanzen und die finanzielle Solidität eines Unternehmens, ihre regelmäßigen Berichte zur Geschäftsentwicklung, aber auch Produktportfolios und die allgemeine Nachfragesituation sowie strukturelle Faktoren. Bottom-Up-Investing setzt also stark auf die Fundamentalanalyse.
Auch wenn dieser Ansatz Marktzyklen und übergeordnete Faktoren nicht vollständig ignoriert, haben diese eine geringere Priorität. Sektorentwicklungen, Wettbewerber und die Marktlage werden durchaus berücksichtigt. Trotzdem setzt der Bottom-Up-Ansatz klassischerweise darauf, Aktien langfristig zu halten und kurzfristige Entwicklungen auszublenden.
Top-Down-Investing: Die Vogelperspektive auf Märkte und Regionen
Gewissermaßen die Antithese zum Bottom-Up-Ansatz ist das sogenannte Top-Down-Investing. Wenn wir in der VWL bleiben wollen: Dieser Ansatz bewegt sich in den Gefilden der Makroökonomie. Hier spielen vor allem gesamtwirtschaftliche Faktoren wie Geld- und Zinspolitik, Konjunktur, Inflation oder Rohstoffpreise eine wichtige Rolle.
Der Top-Down-Ansatz betrachtet die Kapitalmärkte aufgeteilt nach Regionen, Sektoren und Assetklassen. Auf dieser Ebene trifft der Anleger dann auch die entsprechenden Entscheidungen. Wenn beispielsweise plötzlich Europa statt Asien besonders interessant erscheint, könnten Assets von einer in die andere Region verlagert werden. Grundsätzlich trägt der Top-Down-Ansatz kurzfristigen Entwicklungen stärker Rechnung als das beim Bottom-Up-Investing der Fall ist.
Bottom-Up oder Top-Down – Gegensätze oder Ergänzung?
Wenn Sie sich beim Lesen bisher gedacht haben „wäre es nicht sinnvoll, beides miteinander zu kombinieren?“, dann liegen Sie richtig. Viele Investoren sehen das genauso und kombinieren beide Ansätze.
Genauso sehen wir das auch, weswegen wir in unserem Investmentprozess beide Ansätze miteinander kombinieren. Auf Ebene der Asset Allokation arbeiten wir Top-Down und bestimmen so die grundsätzlichen Allokationsquoten nach Assetklassen, Sektoren und Regionen. Die Einzeltitelauswahl erfolgt dann Bottom-Up, indem wir über ein umfassendes Scoring-Modell Aktien bewerten und in unsere Portfolios kaufen – oder aber auch verkaufen.
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