
Wie die Psyche unsere Geldanlage beeinflussen kann
Unsere Psyche beeinflusst, wie wir denken, urteilen und entscheiden – auch bei der Geldanlage. Kognitive Verzerrungen, sogenannte „Biases“, können dabei unser Verhalten unbewusst steuern und zu suboptimalen Entscheidungen führen. In diesem Beitrag gehen wir auf einige dieser Verzerrungen ein und erklären, wie sie sich auf Anlageentscheidungen auswirken können. Zudem geben wir Tipps, wie Sie den Einfluss dieser Verzerrungen möglichst gering halten.
Das Wichtigste zu Einfluss der Psyche auf unsere Geldanlage
Geldanlage & Psyche:
Unsere Anlageentscheidungen werden nicht nur von Zahlen und Fakten bestimmt, sondern stark von psychologischen Faktoren. Emotionen, Erwartungen und Denkmuster können beeinflussen, wie wir Chancen und Risiken einschätzen – oft unbewusst.
Typische Denkfehler:
Zu den typischen Denkfehlern zählen Selbstüberschätzung (Überschätzen der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten), Rückschaufehler (im Nachhinein erscheint alles vorhersehbar) und Bestätigungsfehler (wir suchen nur nach Informationen, die unsere Meinung stützen). Diese kognitiven Verzerrungen führen leicht zu einseitigen oder riskanten Entscheidungen.
Bewusst handeln:
Wer sich dieser psychologischen Einflüsse bewusst ist, kann sie besser kontrollieren. Hilfreich sind ein klarer Investmentprozess, der Austausch mit anderen sowie eine realistische Einschätzung der eigenen Grenzen. So sinkt das Risiko, falschen Mustern zu folgen.
Warum wir nicht so rational investieren, wie wir denken
Die menschliche Psyche ist eine hochkomplexe Konstruktion aus biochemischen Prozessen, sozialen Einflussfaktoren und vielem mehr. Welche Entscheidungen wir wie treffen, hängt maßgeblich von unserer Psyche ab – das gilt auch für das Thema Geldanlage. Und wenngleich wir heute deutlich mehr über unsere Psyche wissen als noch vor 20 oder 30 Jahren, gibt es nach wie vor einige Phänomene, die uns stark beeinflussen können und deren Wirkung wir uns unbedingt bewusst machen sollten.
Die Rede ist von sogenannten kognitiven Verzerrungen oder „Biases“. Dieser Begriff entstammt der Verhaltenspsychologie und beschreibt grundsätzlich fehlerhafte Tendenzen beim Denken, Urteilen, Erinnern und Wahrnehmen.
Drei typische Denkfehler, die Sie kennen sollten
Selbstüberschätzung – Die eigenen Fähigkeiten werden überschätzt, was zu riskanten Entscheidungen führen kann.
Rückschaufehler – Vergangene Ereignisse erscheinen im Nachhinein vorhersehbar und fördern die Illusion von Kontrolle.
Bestätigungsfehler – Informationen, die die eigene Meinung stützen, werden bevorzugt wahrgenommen – oft zulasten objektiver Einschätzung.
Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Denkmuster genauer ein.
Selbstüberschätzung: Es gibt keinen perfekten Anleger
Wie der Name bereits verrät, beschreibt dieses Phänomen eine verzerrte Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und des eigenen Wissensstands. Die Auswirkungen auf Entscheidungen und das menschliche Verhalten können dementsprechend enorm sein. Anleger, die sich selbst überschätzen, agieren womöglich mit hohem Risiko am Kapitalmarkt, da sie glauben, Entwicklungen am Markt zuverlässig vorhersagen zu können. Im schlimmsten Fall drohen hohe Verluste.
Unser Tipp: Für eine erfolgreiche, langfristige Geldanlage sind ein systematisches Risikomanagement und eine gute Balance im Portfolio unverzichtbar. Ein strukturierter Investmentprozess kann dabei helfen, das Risiko der Selbstüberschätzung zu verringern. Dazu hilft es, sich immer wieder vor Augen zu führen, dass es keine perfekten Anleger gibt – etwas Demut kann nie schaden.
Rückschaufehler: Im Nachhinein schlauer sein
Diese Verzerrung gehört ebenfalls zu den absoluten Klassikern – nicht nur bei der Geldanlage, sondern allgemein im Leben. Die grundsätzliche Mechanik: Beim Blick in den Rückspiegel erscheinen dem Betrachter wichtige Entwicklungen oder Ereignisse offensichtlich – nachdem sie eingetreten sind. Das befeuert wiederum die Selbstüberschätzung, denn so neigt der Anleger dazu zu denken, er könne zukünftig Dinge zuverlässig vorhersagen.
Unser Tipp: Um dieser Verzerrung sinnvoll zu begegnen, müssen Anleger fair zu sich selbst sein: Anlageentscheidungen werden immer mit einem gewissen Grad an Unsicherheit getroffen. Eine Situation, in der man sich nicht mehr befindet, neu evaluieren zu wollen, ist weder sinnvoll noch zielführend. Denn an der Börse zählt ohnehin nur die Zukunft – nicht der Blick zurück.
Bestätigungsfehler: Gefährliche Meinungsstärke
Diese Verzerrung kommt mitunter am häufigsten vor. Der Begriff beschreibt die sehr menschliche Tendenz, bei der Sammlung von Informationen solche zu bevorzugen, die der eigenen Erwartungshaltung entsprechen. Wir wollen nicht gerne falsch liegen, insofern ist dieses Verhalten mehr als verständlich. Bei der Geldanlage kann das aber zu Problemen führen – etwa dann, wenn bei der Analyse einer Aktie beziehungsweise eines Unternehmens einseitig recherchiert und so das Urteil zum eigenen Nachteil beeinflusst wird. Oder wenn Anleger primär negative Börsenindikatoren sehen, weil sie davon ausgehen, dass die Märkte korrigieren müssten – und diese dann steigen.
Unser Tipp: Um den Bestätigungsfehler zu vermeiden, kann es sinnvoll sein, sich mit anderen auszutauschen und deren Meinungen und Perspektiven zu erfragen. Bei stark konträren Bewertungen könnte es hilfreich sein, sich die Argumente der anderen anzuhören – und nicht nur dann.
Bewusstsein verringert Risiko
Selbstverständlich gibt es noch zahlreiche weitere Verzerrungen, die einem Anleger das Leben schwer machen können. Aber wer sich ihrer bewusst ist und die oben beschriebenen Ratschläge berücksichtigt, reduziert das Risiko, diesen Verzerrungen zum Opfer zu fallen.
Wer stattdessen lieber auf die Hilfe von Profis setzt, die einem systematischen Investmentansatz folgen und im Team Anlageentscheidungen treffen, ist womöglich bei DJE an der richtigen Adresse. Verlustrisiken birgt der Kapitalmarkt jedoch auch hier, und diese lassen sich selbstverständlich nicht vollständig ausschließen.
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