Rechneten die Märkte noch im Oktober fest mit einer Senkung der US-Leitzinsen, änderte sich das im November. Zwischenzeitlich betrug die Wahrscheinlichkeit dafür nur noch ca. 25%. Das hatte schwankungsreiche Folgen für die Aktienmärkte.
Mitte November endete der insgesamt 43 Tage dauernde Shutdown aller US-Behörden. Aufgrund dessen gab es weder Inflationszahlen noch einen Arbeitsmarktbericht und nur wenige andere US-Makrodaten, was die Orientierung der Marktteilnehmer erschwerte. Die veröffentlichten Indikatoren, darunter die Einkaufsmanagerindizes für Industrie und Dienstleistungen, bestätigten die robuste US-Konjunktur.
Den stärksten Einfluss auf die Aktien- und Rentenmärkte dürften aber die Zinserwartungen an die US-Notenbank gehabt haben. In den Anfangstagen des Monats begann die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung seitens der US-Notenbank (Fed) zu sinken. Das beeinflusste die Aktienmärkte negativ: Es kam zu erhöhter Volatilität und zu einem Abverkauf an den Märkten. Das traf nicht zuletzt den Technologiesektor und die maßgeblich für die Kursanstiege verantwortlichen großen Tech-Werte, die sogenannten „Magnificent 7“.
Nach einer längeren Phase von Kursgewinnen rund um künstliche Intelligenz, Chips und Cloud-Infrastruktur korrigierten diese Werte deutlich. Trotz solider Quartalsberichte wurde die Nachhaltigkeit des Wachstums in Frage gestellt und gar von einer KI-Blase gesprochen. Investoren waren zunehmend unsicher, ob die enormen Investitionen in Rechenzentren, Chips und Software tatsächlich in entsprechende Umsätze und Gewinne umgewandelt werden können.
Im dritten Monatsdrittel jedoch änderte sich das Bild, und die Marktteilnehmer begann wieder stärker mit einer Zinssenkung in den USA zu rechnen. Dies zum einen aus der Sorge heraus, dass der lange Shutdown möglicherweise den Arbeitsmarkt negativ beeinflussen könnte, zum anderen aufgrund der Spekulationen, dass Notenbankpräsident Jerome Powell im Mai 2026 regulär durch einen weniger harten Nachfolger ersetzt werden könnte. Die Aktienmärkte konnten sich so wieder von den Kursverlusten erholen. Gegen Monatsende preisten die Marktteilnehmer wieder mit einer Wahrscheinlichkeit von 87% eine Zinssenkung von 25 Basispunkten bei der nächsten Fed-Sitzung im Dezember ein.
In Europa entwickelten sich die Aktienmärkte relativ gesehen besser als in den USA, vor allem aufgrund der Initiative der USA, ein Ende des Krieges zwischen Russland und der Ukraine herbeizuführen. Die in letzter Zeit stark gefragten Rüstungswerte erlebten daraufhin jedoch eine Kurskorrektur. Die Inflationsrate im Euroraum betrug im November 2,2% (Vormonat: 2,1%) gegenüber dem Vorjahresmonat. Für die Dezember-Sitzung der EZB wird daher keine Veränderung des Einlagenzinssatzes von 2% erwartet.
An den Rentenmärkten für Staatspapiere in den USA und der Eurozone entwickelten sich die Renditen im Monatsvergleich uneinheitlich. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen fielen zum Monatsultimo um 7 Basispunkte und schlossen bei 4,01% ab. 10-jährige deutsche Bundesanleihen verzeichneten einen Anstieg der Renditen um 6 Basispunkte von 2,63% auf 2,69%. Die Rendite 10-jähriger italienischer Staatsanleihen stieg leicht auf 3,40%.
Im Monatsverlauf legte der Goldpreis weiter zu, nicht zuletzt aufgrund der zwischenzeitlich hohen Volatilität der Märkte, und erreichte zum Monatsende 4.230 US-Dollar pro Unze. Der US-Dollar fiel gegenüber dem Euro und schloss bei 1,159 ab.
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