Senkt die US-Notenbank (Fed) im September die Leitzinsen, ja oder nein? Im Monatsverlauf wurden die Investoren zuversichtlicher, dass es zu einem Zinsschritt kommen werde. Aber die Fed stand auch wegen der Entlassung von Gouverneurin Lisa Cook im Fokus.
Die Märkte hatten im August einen eher holprigen Start. Grund dafür war, dass der US-Arbeitsmarktbericht für Juli viel schwächer als erwartet ausfiel, als erwartet. Die Investoren befürchteten, dass der Arbeitsmarkt nach dem Liberation Day (2. April 2025) Schwierigkeiten haben könnte, sich zu behaupten. Tatsächlich wurde die Zahl der neu geschaffenen Stellen für Mai und Juni erheblich nach unten korrigiert, sodass das Beschäftigungswachstum nur noch sehr knapp positiv war.
Danach begannen sich die Märkte zu erholen, vor allem da die Anleger zunehmend zuversichtlich waren, dass die US-Notenbank (Fed) im September ihre Leitzinsen senken würde. Diese Erwartungen stiegen nach der Veröffentlichung des US-Verbraucherpreisindex für Juli, der mit 2,7% im Vergleich zum Vorjahresmonat weitgehend den Erwartungen entsprach und keine größeren Auswirkungen der Zölle zeigte. Gegen Ende des Monats schlug Fed-Chef Jerome Powell in Jackson Hole dann einen zurückhaltenden Ton an und erklärte, der Arbeitsmarkt sei „nicht besonders angespannt und sehe sich zunehmenden Abwärtsrisiken ausgesetzt”.
Die Fed stand außerdem im Rampenlicht, da Präsident Donald Trump die Fed-Gouverneurin Lisa Cook aus dem Gouverneursrat entlassen wollte. Dies stellte erneut die Unabhängigkeit der Fed in Frage, und die Investoren preisten eine höhere Inflation und eine steilere Zinsstrukturkurve ein. Insgesamt gingen die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen jedoch zurück. 10-jährige US-Bonds rentierten mit 4,23% um 15 Basispunkte niedriger als im Vormonat. Ein Profiteur der Verunsicherung war der Goldpreis, der im August um 4,80% auf 3.4476,95 US-Dollar stieg.
In Europa verfolgten die Märkte die Entwicklungen rund um Ukraine, da Mitte des Monats Spekulationen über eine mögliche Waffenruhe oder sogar ein Friedensabkommen aufkamen. Auslöser war ein Treffen von US-Präsident Trump mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Alaska, auf das ein Treffen zwischen Trump und verschiedenen europäischen Staats- und Regierungschefs folgte. Es kam schließlich zu keiner Einigung, aber die Märkte reagierten auf die Möglichkeit eines Waffenstillstands mit Volatilität, vor allem bei Öl und europäischen Rüstungsaktien.
Schließlich rückte die Fiskalpolitik in Europa wieder in den Fokus: Der französische Premierminister Bayrou hatte für den 8. September in Reaktion auf die Kritik am Sparkurs seiner Regierung eine Vertrauensabstimmung angesetzt. Dies führte zu erneuten Befürchtungen hinsichtlich der französischen Schuldenentwicklung (Frankreichs Staatsverschuldung liegt im ersten Quartal 2025 bei 114% des BIP, die Deutschlands bei 62%). Entsprechend weitete sich der Spread zwischen französischen und deutschen 10-jährigen Anleihen im August um +13 Basispunkte. 10-jährige deutsche Staatsanleihen rentierten mit 2,72% um 3 Basispunkte höher als im Vormonat.
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