Monatlicher Kommentar
Die Aktienmärkte litten im August an einer leichten Sommerflaute. Der deutsche Aktienindex DAX beendete den August mit einem Rückgang von -3,04% im Vergleich zum Vormonat. Der breite europäische Index Stoxx Europe 600 gab um -2,79% und der US-amerikanische S&P 500 um -0,25% nach. Größere Kursverluste gab es dagegen in China: der Hang-Seng-Index der Börse Hongkong verlor auf Monatsbasis -7,57%. Insgesamt fielen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um -1,04% - alle Index-Angaben auf Euro-Basis. Die Märkte reagierten auf konjunkturell trübere Aussichten in Europa und China. Der Immobiliensektor bleibt das Sorgenkind der Wirtschaftsmacht in Fernost. Bzgl. China scheint die Stimmung der Anleger – extremer Pessimismus – inzwischen aber schlechter als die tatsächliche Lage zu sein. In Europa drückt vor allem die enttäuschende Entwicklung in Deutschland auf die Stimmung. Positivere Nachrichten kamen aus den USA: Die Inflationsdaten näherten sich mit 3,2% für Juli im Vergleich zum Vorjahr an das 2%-Ziel der Federal Reserve an, und viele Marktteilnehmer erwarten nun auch, dass die Notenbank daher von weiteren Zinserhöhungen erst einmal absehen wird. US-Notenbankpräsident Jerome Powell ließ jedoch die Tür für weitere Zinsschritte auf dem Treffen der Notenbanker in Jackson Hole Ende August offen. Auch die EZB-Präsidentin Christine Lagarde signalisierte, dass sie an einer restriktiven Geldpolitik festhalten wolle, wobei beide Notenbanker betonten, dass man die Datenlage genau beobachten und entsprechend agieren werde. Die Konjunkturdaten deuten auf ein kräftiges Wachstum der US-Wirtschaft im dritten Quartal hin. Der vielbeachtete GDP Growth Tracker der Atlanta Fed schätzte das BIP-Wachstum auf 5,6% für 2023, und das, obwohl viele Marktteilnehmer zu Beginn des Jahres noch von einer Rezession ausgingen. Dennoch indizierten die jüngsten Daten, dass auch die Wirtschaft in den USA leicht an Fahrt verliert. Der US-Arbeitsmarkt war im August etwas schwächer als im Vormonat bei einer Arbeitslosenrate von 3,8% (Vormonat 3,5%), während etwa 187.000 neue Stellen geschaffen wurden. Weniger rosig gestaltete sich die wirtschaftliche Lage in Europa. Der erhöhte Leitzins bremst jetzt schon Konjunktur. Als wichtiger Frühindikator fiel der ifo-Geschäftsklima-Index im August auf 85,7 von 88,6 im Juli und zeigt, dass Unternehmen ihre Geschäftslage kritischer einschätzen. Auch der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe liegt mit 43,7 Punkten tief im rezessiven Bereich. Daher gehen viele Marktteilnehmer von einem erneuten Schrumpfen der deutschen Wirtschaft und damit von einer anhaltenden Rezession in der zweiten Jahreshälfte aus. Die Renditen von US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten (zehn Jahre) stiegen um etwa 15 Basispunkte auf 4,11%, während die Renditen mit kürzeren Laufzeiten von zwei Jahren im Vergleich zum Vormonat mit 4,87% stabil blieben. Zu Beginn des Monats stufte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit der USA von der Spitzennote AAA herab auf AA+. US-Notenbank-Chef Powells Kommentare, dass er die Zinsen hochhalten würde, und die positiveren Aussichten für die US-Wirtschaft haben die Renditen im August steigen lassen. In Europa bewegten sich die Renditen der 2-jährigen deutschen Staatsanleihen seitwärts im Vergleich zum Vormonat mit einem Anstieg von 9 Basispunkten auf 2,98%. Die Renditen von 10-jährigen deutschen Staatsanleihen verloren etwa 3 Basispunkte und standen bei 2,47% am Ende des Monats Der Goldpreis fiel von 1.964,07 auf 1.940,09 US-Dollar pro Feinunze.