Märkte

Inflation, Tapering und Corona stoßen bei den Bullen auf taube Ohren
Die globale Konjunktur läuft weiter sehr gut und auch für das dritte Quartal werden gute Zahlen erwartet. Inflation, Tapering und Corona stoßen bei den Bullen noch auf taube Ohren. Diese Entwicklungen bringen aber auch sehr unterschiedliche Risiken für die Börsen mit sich. Moderator Mario Künzel diskutiert mit DJE Kapitalmarktexperte Dr. Ulrich Kaffarnik wie diese Gelassenheit einzuschätzen ist und wirft anschließend einen Blick nach China. Ist der Kapitalmarkt die neue Plattform für die Auseinandersetzungen zwischen den USA und China? Und was ist in den nächsten Wochen von den Kapitalmärkten zu erwarten?

Wahlen und Inflation sorgen vorübergehend für Unruhe
Die Unruhe vor der deutschen Bundestagswahl könnte vorübergehend auf den deutschen Aktienmarkt drücken. Ein deutlicher Linksruck etwa dürfte für Unbehagen bei den Investoren sorgen und die Zinsen steigen lassen. Grüne Aktien und Engagements in Japan erscheinen derzeit attraktiv.

Geldpolitik stützt Aktienmärkte
Auch wenn der August eher als verhaltener Börsenmonat gilt, die internationalen Aktienmärkte kamen mit wenigen Ausnahmen (Brasilien, Singapur) gut voran. Die Märkte profitierten unter anderem von der weiterhin expansiven Geldpolitik in den USA und im Euroraum, während die weiter gestiegene Inflation die Märkte belastete.

DAX 16.000: Buy the dip
Im Frühjahr 2020, noch vor Ausbruch der Corona-Pandemie, prognostizierte Dr. Jens Ehrhardt für den DAX 16.000 Punkte im Jahr 2021. Er blieb auch während des Corona-Einschnitts und danach dabei. Diese Prognose war kein Zufallstreffer eines Daueroptimisten, sondern fußte auf der Bewertung der fundamentalen, monetären und markttechnischen Faktoren, zum Beispiel der sehr hohen Liquiditätsversorgung und dem allzu starken Pessimismus, vor allem während der ersten Corona-Welle.

Börsenentwicklung
Dr. Jens Ehrhardt, Gründer und Herausgeber der Finanzwoche, wirft einen Blick auf das Marktgeschehen und stellt fest, dass angesichts der anziehenden Inflation möglicherweise etwas zu viel Angst im Spiel ist – Angst vor einer Drosselung („Tapering“) der Liquiditätszufuhr seitens der Zentralbanken, vor allem der US-amerikanischen Federal Reserve (Fed).

Vorsichtiger Optimismus und chinesische Regulierungswut
Viele Unternehmen konnten die hohen Gewinnerwartungen für das zweite Quartal erfüllen oder übertreffen. Steigende Produzentenpreise, Lieferengpässe und ein wieder zunehmendes Pandemie-Geschehen lassen die Unternehmen vorsichtiger, aber weiterhin optimistisch in die Zukunft blicken. In China dagegen sorgte die Regierung mit Regulierungen und Statements für tiefrote Zahlen.

Trotz Inflation – die Zinsen sinken
Auch wenn August und September nicht als gute Börsenmonate gelten, erwarten wir mit Blick auf den weiteren Verlauf des Jahres gute Aussichten für die Aktienmärkte, mit Vorteilen für Europa und den USA gegenüber Asien und den Schwellenländern. Allerdings gilt es, die Entwicklung der Inflation, der Zinsen und der Corona-Pandemie im Auge zu behalten.

Was kann die Aktienmärkte noch aus der Ruhe bringen?
Egal ob Notenbanken, Zinsen oder Inflation - nichts scheint die Aktienmärkte aktuell aus der Ruhe bringen zu können. Doch stimmt das? Oder sind die Märkte sich derzeit ihrer Sache zu sicher? Welche Rolle spielt die pandemische Entwicklung in diesem Kontext?

Grünes Licht für die Börsen. Eigentlich.
Die Inflation steigt, aber Dr. Jens Ehrhardt bleibt gelassen. Im Interview mit dem Wirtschaftsjournalisten Bernd Heller stellt er klar, dass die höhere Inflation aus Sicht der Europäische Zentralbank ein Erfolg sei, um den sie lange gekämpft habe. Mit Blick auf Südeuropa sei es auch unwahrscheinlich, dass die EZB in absehbarer Zeit die monetären Zügel anzieht, was für den deutschen und europäischen Aktienmarkt nur gut sein könne.

Die Preissetzungsmacht macht’s
Die globale Konjunktur sollte sich weiter gut entwickeln, die Gewinnprognosen einiger Unternehmen könnten sogar übertroffen werden. Aufgrund der steigenden Produzentenpreise stehen verstärkt Unternehmen im Fokus, die eine starke Preissetzungsmacht haben. Die steigenden Inflationsraten zehren an den Mini- oder Minuszinsen der Staatspapiere.

Gewinnwachstum treibt die Märkte, Produzentenpreise die Inflation
Für das zweite Quartal erwarten viele Unternehmen ein hohes Gewinnwachstum im Vergleich zum Vorjahresquartal, das durch Corona stark belastet war. Dies unterstützte die Aktienmärkte im Juni, während die steigenden Produzentenpreise die Inflation weltweit steigen ließ.

Zwischenfazit 2021 – Dr. Jens Ehrhardt beantwortet aktuelle Anlegerfragen
Die Weltwirtschaft erholt sich von den Folgen der Corona-Pandemie, viele Aktienmärkte haben sich im 1. Halbjahr 2021 gut entwickelt. Wie geht es weiter? Dr. Jens Ehrhardt stellt sich Fragen von DJE-Social-Media-Followern u.a. zu Notenbank-Vorgaben und Branchenpotenziale für die kommenden Monate.

Kurspotenzial und Inflation
Hohe Gewinnerwartungen der Unternehmen lassen für die kommenden Monate weiteres Kurspotenzial für die Aktienmärkte vermuten. Eine erhöhte Inflation begleitet die gut laufende Konjunktur, ohne jedoch weitere Schocks auszulösen. Da sich der übertriebene Optimismus wieder abgekühlt hat, ist eine abrupte Enttäuschung der Investoren unwahrscheinlich.

Finanzielle Stabilität hat Vorrang vor Inflation
Trotz der weltweit anziehenden Konsumenten- und Produzentenpreise zeigten sich die Notenbanken in den USA und im Euroraum entspannt und behielten ihre expansive Geldpolitik bei. Damit gaben sie der finanziellen Stabilität Vorrang vor der Eindämmung der Inflation. Außerdem stützte eine sehr starke Bilanzsaison die Aktienmärkte.

„Es klingt komisch, aber wir bewegen uns Richtung Normalität“
Nach einem starken ersten Quartal entwickelt sich der Markt aktuell etwas verhaltener. Das hat zum einen saisonale Gründe – aber nach der starken Rallye der vergangenen 15 Monate ist die Luft nach oben naturgemäß deutlich dünner. Auch die Sorge vor einer stark zunehmenden Inflation beschäftigt professionelle wie Privatanleger.

Hat die Börse Corona bereits abgehakt?
Im März 2020 erlebte der DAX seinen Corona-Tiefpunkt. Inzwischen scheinen die Investoren die Pandemie jedoch abgehakt zu haben und blicken nach vorne. Weltweit notieren die Börsen neue historische Höchststände. Aber ist es wirklich so einfach, oder handelt es sich hierbei nur um sogenannte Nachholeffekte?