Nahostkonflikt treibt Goldpreis und Renditen

Der Nahostkonflikt belastete die Aktienmärkte und trieb die Renditen vor allem US-amerikanischer Staats- und Unternehmensanleihen nach oben. Als sicherer Hafen war Gold stark nachgefragt, und der Preis für die Feinunze legte um mehr als sieben Prozent zu.

Im Oktober gaben die internationalen Aktienmärkte überwiegend nach. Der deutsche Aktienindex DAX und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 verloren –3,75% bzw.-3,68%. In den USA sank der S&P 500 um -2,17%, und der Hongkonger Hang-Seng-Index gab -3,83% ab. Insgesamt verloren weltweite Aktien, gemessen am MSCI World –2,80% - alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Der Oktober war vor allem geprägt durch den Angriff der Hamas auf Israel Anfang des Monats. Aus Marktsicht bestand die größte Sorge darin, ob dies zu einer größeren Eskalation führen könnte, und es gab eine deutliche Reaktion bei mehreren Vermögenswerten. Gold war als sicherer Hafen gefragt und der Goldpreis stieg im Oktober von 1.848,63 auf 1.983,88 USD/Feinunze und legte um 7,32% zu. Ein zusätzlicher Belastungsfaktor für Aktien war die bislang durchwachsene Berichtsaison, deren Ergebnisse die Markteilnehmer kaum überzeugen konnten.

Zudem sind Aktien aufgrund der steigenden Renditen in Anleihen ein nennenswerter Konkurrent erwachsen. 10-jährige US-Staatsanleihen testeten im Monatsverlauf die 5-Prozent-Marke und rentierten am Monatsende mit 4,93% um 36 Basispunkte höher als Ende September. Damit verkürzte sich der Renditeabstand zu 2-jährigen US-Staatsanleihen weiter. Diese rentierten mit 5,09% nur um 4 Basispunkte höher. Die Rendite hochwertiger US-Unternehmensanleihen stieg um 31 Basispunkte auf 6,35%, und am stärksten legten hochverzinsliche US-Unternehmensanleihen zu, die zum Monatsende mit 9,49% um 61 Basispunkte höher rentierten.

Die US-Wirtschaft legte die Wirtschaft im dritten Quartal noch stärker zu als erwartet, und zwar um 4,9% gegenüber dem Vorquartal. Der Grund dafür war zum einen der gestiegene private Konsum, zum anderen höhere Staatsausgaben. Letztere dürften in den kommenden Monaten jedoch geringer ausfallen. In den USA verharrte die Inflation (gegenüber dem Vorjahresmonat) im September unverändert bei 3,7%. Die Inflationsrate sank damit zwar nicht wie erwartet, aber es drängt sich vorerst auch keine weitere Zinserhöhung in den USA auf. Das Zinsplateau hat voraussichtlich weiter Bestand, es sei denn, die US-Wirtschaft wächst weiter in diesem Tempo, und die US-Notenbank dürfte vorerst die Entwicklung der Preis- und Lohndaten erst einmal weiter beobachten.

Im Euroraum zeigte sich ein anderes Bild. Hier ging die Inflation stärker als erwartet von 4,3% im September auf 2,9% im Oktober zurück, maßgeblich dafür war vor allem der Rückgang der Energie- und Nahrungsmittelpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat. Die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet nun keine weitere Zinserhöhung seitens der Europäischen Zentralbank mehr, zumal die Wirtschaft des Euroraums im dritten Quartal leicht um -0,1% gegenüber dem Vorquartal geschrumpft ist. Außerdem gingen die Einkaufsmanagerindizes im Oktober im Euroraum weiter zurück, auf 47,8 Punkte für den Dienstleistungssektor und 43,0 Punkte für das verarbeitende Gewerbe, und liegen somit tief im rezessiven Bereich. Eine Rezession für den Euroraum wird damit immer wahrscheinlicher.

Anders als in den USA gingen die Renditen 10-jähriger deutscher Staatsanleihen um 3 Basispunkte auf 2,81% leicht zurück, und auch die Rendite 2-jähriger deutscher Staatsanleihen sank um 19 Basispunkte auf 3,02%. Die chinesische Wirtschaft übertraf im dritten Quartal die Erwartungen und legte um 1,3% gegenüber dem Vorquartal zu. Allerdings haben sich die Einkaufsmanagerindizes im Oktober überraschend um jeweils einen Punkt auf 49,5 im verarbeitenden Gewerbe bzw. auf 50,6 für Dienstleistungen verschlechtert. Es bleibt damit abzuwarten, ob das Wachstumsziel von rund 5% für das gesamte Jahr noch erreicht werden kann.

 

 

 

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