Schwacher September

Der September ist historisch gesehen oft ein schwacher Monat am Aktienmarkt, und so entwickelte er sich auch in diesem Jahr negativ im Vergleich zum Vormonat. Die höheren Anleiherenditen in den USA und Europa als auch schwächere Konjunkturaussichten in Europa und China belasteten die Märkte.

Der deutsche Aktienindex DAX beendete den September mit einem Rückgang von -3,51% im Vergleich zum Vormonat. Der breite europäische Index Stoxx Europe 600 gab um -1,74% nach, und der US-amerikanische S&P 500 ging um -2,52% zurück. Der Hang-Seng-Index der Börse Hongkong verlor auf Monatsbasis -0,56%. Insgesamt fielen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um –2,09% - alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Die EZB erhöhte den Leitzins Mitte September um weitere 25 Basispunkte auf 4,5% - die 10. Zinserhöhung seit Juli 2022. Das amerikanische Pendant, die Federal Reserve, legte, wie erwartet eine Zinspause ein und beließ den Leitzins bei einer Spanne zwischen 5,25% und 5,5%, obwohl die Inflation aufgrund der gestiegenen Energiekosten in den USA leicht zulegte und bei 3,7% im August lag (Vormonat: 3,2%). Dennoch erscheint damit sowohl für Europa als auch für Amerika ein sogenanntes Zinsplateau erreicht. Der Consensus geht einstweilen von “higher for longer”aus, da die Zentralbanken ein Untersteuern, d.h., durch ein zu frühes Senken der Zinsen die Inflation wieder zu entfachen, vermeiden wollen.

Die Inflation in Europa ging deutlich zurück. In Deutschland lag sie bei 4,5% im September im Vergleich zu 6,1% im August. Auch im Euroraum hat sich die Inflation verlangsamt. Im September betrug die Inflationsrate im Jahresvergleich 4,3% (Vormonat: 5,2%), das ist der niedrigste Wert seit Oktober 2021. Allerdings bremst der gestiegene Leitzins die Konjunktur. Der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor, ein verlässliches Konjunkturbarometer für den Euroraum, lag mit 48,4 weiterhin klar im rezessiven Bereich.

Die Renditen von US-Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten (zehn Jahre) stiegen im Monatsvergleich um 41 Basispunkte auf 4,52%, während die Renditen kurzlaufenden Anleihen (zwei Jahre) um 17 Basispunkte auf 5,03% stiegen. Anleger erwarten, dass die USA höhere Anleiheemissionen tätigen wird, um den fiskalpolitischen Stimulus zu finanzieren. Das übt Druck auf die Kurse der Anleihen aus und treibt die Rendite in die Höhe. Zudem konnte ein sogenannter Government Shutdown nur knapp abgewendet werden.

Durch die Leitzinserhöhung der EZB stiegen auch die Renditen deutscher Bundesanleihen. Die Rendite deutscher kurzlaufender Staatsanleihen (zwei Jahre) stieg im Monatsverlauf um 23 Basispunkte auf 3,2%. Auch die Rendite langjähriger Staatsanleihen (zehn Jahre) erhöhte sich von 2,47% auf 2,81%. Damit ist die Rendite deutscher Staatsanleihen auf dem höchsten Stand seit mehr als zehn Jahren.

Der Goldpreis litt unter den gestiegenen Renditen am Anleihemarkt und dem starken Dollar. Der Preis für das zinslose Edelmetall fiel um -4,72% auf 1.848,63 UDS/Feinunze und damit auf sein niedrigstes Niveau seit 6 Monaten. Der Ölpreis hingegen setzte seine Rallye fort und stieg im Lauf des Septembers von 88,77 auf 91,95 US-Dollar pro Barrel (Brent). Das Ölangebot ist wegen der Produktionseinschränkungen in Saudi-Arabien und der Exportkürzungen bzw. des Exportstopps Russlands für bestimmte Ölprodukte eingeschränkt. Die Ölnachfrage legt dagegen weiter zu. Energieaktien haben sich daher in den letzten beiden Monaten gut entwickelt.

 

 

 

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