
Corona infiziert die Märkte
Der sprunghafte Anstieg von Corona-Neuinfektionen außerhalb Chinas sorgte nach einem optimistischen Start in den Februar für eine abrupte Korrektur an den Aktienmärkten. Hochwertige Staatsanleihen und Gold waren dagegen gefragt.
Im Februar löste die weltweite Ausbreitung des Corona-Virus eine Korrektur an den Aktienmärkten aus, nachdem u.a. der deutsche Aktienindex (DAX) und der US-amerikanische S&P-500-Index zuvor neue Höchststände erreicht hatten. Der DAX schloss mit einem Minus von -8,41%, der breite europäische Index Stoxx Europe 600 verlor -8,54%, und in den USA büßte der S&P-500-Index -7,73% ein. In Asien dagegen ging der Hang-Seng-Index (Hongkong) nur um -0,32% zurück. Der weltweite Aktienindex MSCI World gab um -7,91% nach – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.
Im Monatsverlauf gab es weltweit immer mehr Corona-Neuinfektionen, die Mehrzahl davon außerhalb Chinas, dem Herkunftsland des Virus. In China selbst stagnierten die Neuinfektionen ab Mitte Februar, und die Zahl der Genesungen stieg deutlich. Innerhalb Europas war vor allem Norditalien vom Corona-Virus betroffen, wo die Regierung zehn Städte unter Quarantäne stellte. In Deutschland bat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die zuständigen Behörden, vorsorglich ihre Pandemie-Pläne zu aktivieren – eine Warnung, die auch von den US-Behörden ausging. Weltweit waren bis Ende Februar rund 82.000 Corona-Infektionen und 2.800 Todesfälle gemeldet.
Die Unsicherheit gegenüber dem neuartigen Virus, gegen den es bislang keinen Impfstoff gibt, war Auslöser einer abrupten Marktkorrektur. Die Investoren rechneten mit Problemen für die internationalen Transportwege, mit Produktionsunterbrechungen angesichts der Just-in-time-Logistik der Industrie und mit Einbußen für Sektoren, die einen nennenswerten Teil ihrer Geschäfte mit China abwickeln, zum Beispiel die exportorientierte Konsum- und Luxusgüterindustrie oder die Automobilbranche. So meldeten verschiedene Großkonzerne u.a. aus den Branchen IT, Automobile, Pharma und Industrie, ihre Umsatzziele für das erste Quartal zu verfehlen.
Auf der anderen Seite erlebten hochwertige Staatsanleihen eine Rallye. Die Rendite zehnjähriger deutscher Bundesanleihen fiel von -0,45% auf -0,60%, und die Rendite ihrer US-amerikanischen Pendants fiel um 37 Basispunkte auf 1,19% und damit auf ein neues Allzeittief. Gold erreichte kurzzeitig ein Niveau von 1.700 US-Dollar/Feinunze, schloss den Monat dann aber unverändert gegenüber dem Vormonat bei 1.587 US-Dollar.
Konjunkturell verbesserten sich mit dem ifo-Geschäftsklima- und dem Einkaufsmanagerindex zwei wichtige Frühindikatoren für Deutschland. Letzterer legte auch für den Euroraum zu. Dagegen enttäuschten in Deutschland die Daten zu den Auftragseingängen, zur Industrieproduktion und zum Wirtschaftswachstum insgesamt, das im vierten Quartal 2019 bei 0,0% stagnierte.
In China fielen die Erwartungen für das Wirtschaftswachstum im ersten Quartal angesichts der Belastung durch den Corona-Ausbruch deutlich. Um finanzielle Engpässe für Unternehmen abzumildern, reagierte die chinesische Zentralbank mit expansiven geldpolitischen Maßnahmen, u.a. einer Senkung ihrer einjährigen Leitzinsen um zehn Basispunkte auf 4,05%. In Hongkong verteilte die Regierung an jeden Einwohner „Helikoptergeld“ in Höhe von umgerechnet 1.300 US-Dollar.
In den USA bezeichnete Jeremy Powell, Chef der Notenbank (Fed) die US-Konjunktur als „widerstandsfähig“ angesichts der robusten Daten, darunter Einzelhandelsumsätze, Immobilienmarktdaten, Einkaufsmanagerindizes für Industrie sowie Dienstleistungen und Auftragseingänge. Zudem bezeichnete er den Ausbruch des Corona-Virus als konjunkturelles Risiko und signalisierte, die Fed sei notfalls bereit zu handeln. Die Marktteilnehmer preisten daraufhin insgesamt drei Zinssenkungen für 2020 ein, die erste davon für den März.
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