Lockdown lässt europäische Börsen straucheln

Die zweite Corona-Welle hat im Oktober für eine deutliche Korrektur der Aktienmärkte gesorgt, zumindest in Europa. Der Lockdown in den großen Euro-Ländern belastet zudem die Wachstumsaussichten für das vierte Quartal. In den USA fiel der Rückgang geringer aus, während der chinesische Markt weiter zulegte.

Die Aktienmärkte schlugen im Oktober verschiedene Richtungen ein. Eine deutliche Kurskorrektur verzeichneten der deutsche Aktienindex DAX (-9,44%) und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 (-5,19%). In den USA gab der S&P 500 um -2,13% nach. Anders der asiatisch-pazifische Raum, dort entwickelten sich die Börsen überwiegend positiv. So legte der Hang-Seng-Index (Hongkong) um 3,38% zu. Gemessen am MSCI World Index, stand bei weltweiten Aktien ein Minus von 2,51% zu Buche – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Europa litt unter der zweiten Corona-Welle mit zum Teil drastisch steigenden Infektionszahlen, u.a. in Frankreich, Spanien, Italien und - mit geringeren absoluten Werten - in Deutschland. Diese Länder kündigten neue Lockdown-Maßnahmen an, die mindestens bis Ende November gelten sollen. Spanien rief zudem für sechs Monate den nationalen Notstand aus. Die deutsche Regierung flankierte den Lockdown mit einem neuen Hilfsprogramm in Höhe von 10 Mrd. Euro. Corona-bedingt brachen die Gewinnerwartungen der Unternehmen im Stoxx Europe 600 für das dritte Quartal um -38% (Q2: -51%) gegenüber dem Vorjahr ein. Angesichts des zweiten Lockdowns führten gesunkene Erwartungen der Unternehmen zu einem Rückgang des ifo-Geschäftsklimaindex.

Parallel dazu trübten sich auch die Aussichten für die europäischen Unternehmen stark ein, gemessen am Konjunkturindex des Zentrums für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), der von 77,4 auf 56,1 Punkte fiel. Die deutsche Industrie jedoch konnte zulegen. Sie profitierte vom Konjunkturaufschwung in China. Entsprechend zuversichtlich waren die deutschen und europäischen Einkaufsmanager, deren Indizes auf 58 bzw. 54,4 Punkte weiter zulegten und auf eine weitere Expansion deuten. Im dritten Quartal wuchs die Wirtschaft in Deutschland (+8,2%) und im Euroraum (+12,7%) zudem stark. Diese in ihrer Höhe beeindruckenden Zahlen wurden jedoch gegenüber einem äußerst schwachen Vorquartal erzielt. Das Bruttoinlandsprodukt beider Märkte liegt trotz dieser Zahlen noch immer um -4,2% unter dem Niveau von Ende 2019.

In den USA stand der Oktober ganz im Schatten der Präsidentschaftswahlen. In den Umfragen dominierte der demokratische Herausforderer Joe Biden, während der republikanische Amtsinhaber Donald Trump die ordnungsgemäße Auszählung der Briefwahlstimmen schon im Vorfeld bezweifelte und ankündigte, im Falle einer Wahlniederlage die Gerichte einzuschalten. Dies und die weiterhin steigenden Corona-Zahlen verunsicherten die Investoren. Außerdem konnten sich Regierung und Opposition nicht auf ein weiteres, von den Marktteilnehmern erhofftes Fiskalpaket einigen. Daher gab auch der US-Aktienmarkt nach, wenn auch nicht so stark wie in Europa. Dafür sorgten steigende Einzelhandelsumsätze, höhere Konsumausgaben und zum Start der Bilanzsaison höher als erwartet ausgefallene Unternehmensgewinne.

Ganz anders China: Das Land konnte davon profitieren, die Corona-Pandemie weitgehend im Griff zu haben und dürfte mit Blick auf das gesamte Jahr vermutlich die einzige große Volkswirtschaft mit positivem Wachstum sein. Im dritten Quartal wuchs China um 4,9% gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich dafür war ein wachsender Binnenmarkt mit steigenden Einzelhandelsumsätzen und Verbraucherpreisen sowie stark zulegenden Importen und parallel dazu eine deutliche Steigerung der Industrieproduktion und der Exporte. Die Autoindustrie erlebte im Oktober – nicht zuletzt aufgrund der chinesischen Kauflaune und Corona-bedingt – eine regelrechte Sonderkonjunktur. Positive Nachrichten kamen auch aus verschiedenen Biotech-Laboren, die ankündigten, möglicherweise noch im November die Zulassung ihrer entwickelten Impfstoffe zu beantragen.

 

 

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