Zweite Corona-Welle bremst die Märkte

Eine international aufkommende zweite Corona-Welle belastete die Aktienmärkte im September. Außerdem sorgte der US-Wahlkampf für Verunsicherung, während in Europa das Brexit-Thema wieder an Schärfe gewann. Auf der anderen Seite erholte sich die Konjunktur in Europa, den USA und China weiter.

Im September waren die Aktienmärkte auf breiter Front rückläufig, von wenigen Ausnahmen wie der Schweiz, Schweden und Japan abgesehen. Der deutsche Aktienindex DAX verlor -1,43%, ähnlich wie der breite europäische Index Stoxx Europe 600, der um -1,48% nachgab. In den USA büßte der S&P-500-Index -2,10%, und der Hang-Seng-Index (Hongkong) sackte um -5,06% ab. Weltweite Aktien gaben, gemessen am MSCI World Index, um -1,77% nach – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Die Märkte wurden vor allem durch eine international aufkommende zweite Corona-Welle belastet. Im Laufe des Monats erklärte beispielsweise Deutschland immer mehr Länder und Regionen zum Risikogebiet – bis Ende September galt dies für über 160 Nicht-EU-Staaten und einen großen Teil der EU. Angesichts der sprunghaft gestiegenen Neuinfektionszahlen wurden Corona-Richtlinien wieder verschärft, und es kamen nicht nur in Deutschland Spekulationen über einen zweiten Lockdown auf. Auf der anderen Seite vermeldeten verschiedene Pharma- und Biotechunternehmen in China, Deutschland und Großbritannien weitere Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung.

Außerdem sorgte die heiße Phase des Wahlkampfs um das Amt des US-Präsidenten für Verunsicherung: Unter anderem lancierte Amtsinhaber Donald Trump Gerüchte um Manipulationen bei der Briefwahl und verweigerte seine Zusicherung, im Falle einer Wahlniederlage das Amt an seinen Herausforderer Joe Biden übergeben zu wollen, der in den Wahlumfragen bis Monatsende rund 10% vor Trump lag.

Die USA verzeichneten im September vor dem Hintergrund der umfangreichen Corona-Hilfspakete auch ein stark steigendes Haushaltsdefizit: Mit prognostizierten 3.300 Mrd. US-Dollar für das Gesamtjahr dürfte das Verhältnis zwischen der Gesamtverschuldung und dem Bruttoinlandsprodukt auf 140% ansteigen und das größte US-Defizit seit dem Zweiten Weltkrieg ergeben. In Europa beunruhigte erneut die Aussicht auf einen harten Brexit die Anleger, da Großbritannien mit einem geplanten Binnenmarktgesetz das Austrittsabkommen mit der EU verletzen würde und Premierminister Boris Johnson nicht über den 15. Oktober hinaus mit der EU verhandeln will.

Angesichts dieser Unsicherheitsfaktoren fiel die Rendite zehnjähriger deutscher Staatsanleihen von -0,42% auf -0,52%. Die Rendite 10-jähriger US-Treasuries stieg dagegen leicht von 0,67% auf 0,68% an. Der Preis für die Feinunze Gold korrigierte aufgrund des aufwertenden US-Dollars von 1.968 auf 1.900 US-Dollar. Positiv hingegen verlief die konjunkturelle Entwicklung.

In Deutschland stieg der ifo-Geschäftsklima-Index den fünften Monat in Folge und erreichte 93,4 Punkte. Außerdem legte die Industrieproduktion weiter zu, lag aber noch knapp 10% unter dem Vorjahreswert. Die Auftragseingänge und Exporte stiegen um 2,8% bzw. 4,7% gegenüber dem Vorjahr. Zudem verbesserte sich der Einkaufsmanagerindex für die Industrie von 52,2 auf 56,6 Punkte deutlich. Demgegenüber ging aber der entsprechende Index für den Dienstleistungssektor von 52,5 auf 49,1 Punkte zurück. Die Einkaufsmanagerindizes für den Euroraum (und in den USA) entwickelten sich ähnlich wie ihre deutschen Pendants, und der Konjunkturindex des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) stieg weiter stark von 71,5 auf 77,4 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit 20 Jahren.

In den USA erholten sich ebenfalls viele Konjunkturindikatoren: Die Industrieproduktion, die Auftragseingänge und die Einzelhandelsumsätze stiegen gegenüber dem Vormonat leicht an, und das Verbrauchervertrauen verbesserte sich deutlich von 86,3 auf 101,8 Punkte. Die Arbeitslosenquote sank von 10,2 auf 8,4%, allerdings blieben die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weiter stabil bei 800.000. Auch in China legte ein Großteil der Konjunkturdaten weiter zu.

 

 

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