Das Wichtigste zu Bundesanleihen

Definition:
Bundesanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden, um staatliche Ausgaben zu finanzieren. Sie gelten als besonders sicher, da der deutsche Staat als Emittent eine sehr hohe Bonität besitzt.

Funktionsweise:
Anleger leihen dem Staat für eine feste Laufzeit Geld und erhalten dafür jährlich Zinsen sowie am Ende der Laufzeit ihr Kapital zurück. Bundesanleihen können auch während der Laufzeit an der Börse gehandelt werden, wobei sich ihr Kurs am aktuellen Marktzins orientiert.

Risiken:
Das Ausfallrisiko ist aufgrund der hohen Bonität Deutschlands sehr gering, aber nicht völlig ausgeschlossen. Relevanter sind Zinsänderungs-, Inflations- und Marktpreisrisiken, die insbesondere bei einem vorzeitigen Verkauf zu Verlusten führen können.

Was sind Bundesanleihen?

Bundesanleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die ausschließlich von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden, um langfristig Kapital für staatliche Ausgaben zu beschaffen. Sie zählen zu den klassischen Staatsanleihen mit Laufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahren und gelten dank der hohen Bonität Deutschlands als besonders verlässliche Anlageform. Im Gegensatz zu anderen Staatsanleihen stammen sie direkt vom Bund – nicht von Bundesländern oder ausländischen Staaten – und werden vor allem von institutionellen Investoren, aber auch von Privatanlegern zur Risikostreuung genutzt.

Wie funktionieren Bundesanleihen?

Bundesanleihen werden von der Bundesrepublik Deutschland über die Finanzagentur ausgegeben. Die Platzierung erfolgt in der Regel über Auktionen, bei denen vor allem Banken und institutionelle Investoren neue Bundesanleihen erwerben. Diese geben die Wertpapiere anschließend an private und institutionelle Anleger weiter. Jede Bundesanleihe hat eine feste Laufzeit zwischen 7 und 30 Jahren und bietet einen zuvor festgelegten Zinssatz, der jährlich ausgezahlt wird. Beim Kauf zwischen zwei Zinsterminen müssen Käufer anteilige Zinsen, sogenannte Stückzinsen, zahlen. Am Ende der Laufzeit erhalten Anleger den vollen Nennwert zurück. Die Zinserträge sowie mögliche Kursgewinne beim Verkauf unterliegen der Abgeltungssteuer. Da Bundesanleihen an der Börse gehandelt werden, ist ein Verkauf auch vor Laufzeitende möglich. Der Kurs hängt dann vom aktuellen Zinsniveau und der Marktnachfrage ab.

Vorteile und Risiken von Bundesanleihen

Vorteile von Bundesanleihen

  • Hohe Sicherheit: Bundesanleihen gelten als besonders sicher, da sie von der Bundesrepublik Deutschland mit Top-Bonität (AAA) emittiert werden.

  • Planbare Erträge: Der Zinssatz wird bei Ausgabe festgelegt und bleibt über die gesamte Laufzeit stabil – das sorgt für klare Kalkulierbarkeit.

  • Hohe Liquidität: Bundesanleihen sind börsengehandelt und lassen sich in der Regel jederzeit unkompliziert kaufen oder verkaufen.

  • Staatliche Rückzahlungsgarantie: Am Laufzeitende erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert – unabhängig von Kursschwankungen während der Laufzeit.

  • Geeignet zur Diversifikation: Als risikoarmer Baustein eignen sich Bundesanleihen zur Stabilisierung eines breit aufgestellten Portfolios.

Risiken von Bundesanleihen

  • Inflationsrisiko: Steigt die Inflation stärker als erwartet, verliert die reale Rendite der Anleihe an Kaufkraft.

  • Zinsänderungsrisiko: Bei steigenden Marktzinsen sinkt der Kurs bestehender Bundesanleihen – das kann zu Verlusten beim vorzeitigen Verkauf führen.

  • Geringe Rendite: Aufgrund der hohen Sicherheit bieten Bundesanleihen meist niedrige Zinsen, oft unterhalb der Inflationsrate.

  • Kursrisiko bei Verkauf vor Fälligkeit: Wer vorzeitig verkauft, muss mit schwankenden Marktpreisen rechnen – insbesondere bei langen Restlaufzeiten.

  • Steuerliche Belastung: Zinserträge unterliegen der Abgeltungssteuer; auch Kursgewinne sind steuerpflichtig.

Wie kann ich Bundesanleihen kaufen?

1. Depot eröffnen und Kapital einzahlen

Sie benötigen ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Die Eröffnung erfolgt meist digital und beinhaltet eine Identitätsprüfung sowie die Überweisung Ihres gewünschten Anlagebetrags.

2. Bundesanleihe auswählen und Order aufgeben

Wählen Sie die passende Bundesanleihe über die ISIN oder WKN aus. Prüfen Sie Laufzeit, Kupon und Kurs, und geben Sie dann eine Kauforder an der Börse auf – entweder mit Limit oder als Market Order.

3. Kauf abschließen und Zinsen erhalten

Nach Ausführung der Order wird die Anleihe Ihrem Depot gutgeschrieben. Sie zahlen den Kaufpreis inklusive möglicher Stückzinsen und Gebühren und erhalten künftig feste Zinszahlungen sowie die Rückzahlung am Laufzeitende.

Häufige Fragen zu Bundesanleihen

    • Der wichtigste Unterschied liegt in der Laufzeit:
      Bundesanleihen haben Ursprungslaufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahren, während Bundesobligationen immer eine feste Laufzeit von 5 Jahren haben.

      Beide Anlageformen werden vom deutschen Staat herausgegeben, sind festverzinslich und gelten als sehr sicher, da sie auf der hohen Bonität der Bundesrepublik beruhen. Sie bieten jährliche Zinszahlungen (Kupon), sind an der Börse handelbar und können vor Laufzeitende verkauft werden – allerdings mit möglichen Kursverlusten bei gestiegenen Marktzinsen.

    • Bundesanleihen werden mit Laufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahren ausgegeben. Sie zählen damit zu den langfristigen Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland.

    • Nein, ein Direktkauf beim Bund ist für Privatanleger nicht mehr möglich. Der Erwerb erfolgt ausschließlich über Banken oder Broker am Sekundärmarkt.