Bundesanleihen werden von der Bundesrepublik Deutschland über die Finanzagentur ausgegeben. Die Platzierung erfolgt in der Regel über Auktionen, bei denen vor allem Banken und institutionelle Investoren neue Bundesanleihen erwerben. Diese geben die Wertpapiere anschließend an private und institutionelle Anleger weiter. Jede Bundesanleihe hat eine feste Laufzeit zwischen 7 und 30 Jahren und bietet einen zuvor festgelegten Zinssatz, der jährlich ausgezahlt wird. Beim Kauf zwischen zwei Zinsterminen müssen Käufer anteilige Zinsen, sogenannte Stückzinsen, zahlen. Am Ende der Laufzeit erhalten Anleger den vollen Nennwert zurück. Die Zinserträge sowie mögliche Kursgewinne beim Verkauf unterliegen der Abgeltungssteuer. Da Bundesanleihen an der Börse gehandelt werden, ist ein Verkauf auch vor Laufzeitende möglich. Der Kurs hängt dann vom aktuellen Zinsniveau und der Marktnachfrage ab.
Hohe Sicherheit: Bundesanleihen gelten als besonders sicher, da sie von der Bundesrepublik Deutschland mit Top-Bonität (AAA) emittiert werden.
Planbare Erträge: Der Zinssatz wird bei Ausgabe festgelegt und bleibt über die gesamte Laufzeit stabil – das sorgt für klare Kalkulierbarkeit.
Hohe Liquidität: Bundesanleihen sind börsengehandelt und lassen sich in der Regel jederzeit unkompliziert kaufen oder verkaufen.
Staatliche Rückzahlungsgarantie: Am Laufzeitende erfolgt die Rückzahlung zum Nennwert – unabhängig von Kursschwankungen während der Laufzeit.
Geeignet zur Diversifikation: Als risikoarmer Baustein eignen sich Bundesanleihen zur Stabilisierung eines breit aufgestellten Portfolios.
Inflationsrisiko: Steigt die Inflation stärker als erwartet, verliert die reale Rendite der Anleihe an Kaufkraft.
Zinsänderungsrisiko: Bei steigenden Marktzinsen sinkt der Kurs bestehender Bundesanleihen – das kann zu Verlusten beim vorzeitigen Verkauf führen.
Geringe Rendite: Aufgrund der hohen Sicherheit bieten Bundesanleihen meist niedrige Zinsen, oft unterhalb der Inflationsrate.
Kursrisiko bei Verkauf vor Fälligkeit: Wer vorzeitig verkauft, muss mit schwankenden Marktpreisen rechnen – insbesondere bei langen Restlaufzeiten.
Steuerliche Belastung: Zinserträge unterliegen der Abgeltungssteuer; auch Kursgewinne sind steuerpflichtig.
Sie benötigen ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Die Eröffnung erfolgt meist digital und beinhaltet eine Identitätsprüfung sowie die Überweisung Ihres gewünschten Anlagebetrags.
Wählen Sie die passende Bundesanleihe über die ISIN oder WKN aus. Prüfen Sie Laufzeit, Kupon und Kurs, und geben Sie dann eine Kauforder an der Börse auf – entweder mit Limit oder als Market Order.
Nach Ausführung der Order wird die Anleihe Ihrem Depot gutgeschrieben. Sie zahlen den Kaufpreis inklusive möglicher Stückzinsen und Gebühren und erhalten künftig feste Zinszahlungen sowie die Rückzahlung am Laufzeitende.
Was ist der Unterschied zwischen Bundesanleihen und Bundesobligationen?
Der wichtigste Unterschied liegt in der Laufzeit:
Bundesanleihen haben Ursprungslaufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahren, während Bundesobligationen immer eine feste Laufzeit von 5 Jahren haben.
Beide Anlageformen werden vom deutschen Staat herausgegeben, sind festverzinslich und gelten als sehr sicher, da sie auf der hohen Bonität der Bundesrepublik beruhen. Sie bieten jährliche Zinszahlungen (Kupon), sind an der Börse handelbar und können vor Laufzeitende verkauft werden – allerdings mit möglichen Kursverlusten bei gestiegenen Marktzinsen.
Welche Laufzeiten haben Bundesanleihen?
Bundesanleihen werden mit Laufzeiten von 7, 10, 15 oder 30 Jahren ausgegeben. Sie zählen damit zu den langfristigen Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland.
Kann ich Bundesanleihen direkt beim Staat kaufen?
Nein, ein Direktkauf beim Bund ist für Privatanleger nicht mehr möglich. Der Erwerb erfolgt ausschließlich über Banken oder Broker am Sekundärmarkt.