Liquidität treibt die Märkte

Trotz schwacher Konjunkturdaten, rückläufiger Industrieproduktion und schrumpfender Wirtschaft: An den Märkten keimte Hoffnung auf eine Erholung auf, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Beflügelt wurde die Hoffnung von umfangreichen Stützungspaketen in Europa und Asien.

Im Mai waren die Aktienmärkte mit Ausnahme der großen asiatischen Indizes weiter auf Erholungskurs. Der deutsche Aktienindex stieg um 6,68% und damit deutlich stärker als der breite europäische Index Stoxx Europe 600, der um 3,04% hinzugewann, und als der S&P 500, der um 3,01% zulegte. In Asien gab der Hang-Seng-Index (Hongkong) um 8,94% nach. Der weltweite Aktienindex MSCI World kam um 3,11% voran – alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

Die Erholung der Märkte war zum einen auf die rückläufigen Zahlen neuer Corona-Infektionen in Asien, Europa und den USA zurückzuführen, was schnellere Lockerungen der Schutzmaßnahmen zur Folge hatte als erwartet. Zum anderen erhielten die Aktienmärkte Unterstützung von fiskalpolitischer Seite. In Europa stellte die EU-Kommission ihren Plan eines 750 Mrd. Euro umfassenden Rettungsprogramms vor, für das die Kommission erstmals Anleihen am Kapitalmarkt platzieren will. Die chinesische Regierung kündigte ein Konjunkturprogramm in Höhe von 840 Mrd. US-Dollar an, und Japan stellte ein Fiskalpaket von 1.100 Mrd. US-Dollar in Aussicht.

Im Zuge der Lockerungen keimte mit Blick auf vorlaufende Indikatoren auch wieder Hoffnung auf wirtschaftliche Erholung auf, wenn auch von einem sehr niedrigen Niveau aus. Der deutsche Geschäftsklima-Index des ifo-Instituts stieg von 74,2 auf 79,5 Punkte, und der ZEW-Index für Konjunkturerwartungen, herausgegeben vom Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, sprang von 28,2 auf 51,0 Punkte.

Die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie erhöhten sich in Deutschland (von 34,5 auf 36,8) und im Euroraum (von 33,4 auf 39,4) moderat, während die Werte für den Dienstleistungssektor in Deutschland (von 16,2 auf 28,2) und im Euroraum (von 12,0 auf 28,7) einen großen Sprung machten. Auch in den USA verbesserten sich die Einkaufsmanagerindizes (Markit) für die Industrie leicht auf 39,8 und für Dienstleistungen stärker auf 36,9. Mit diesen Werten unter 50 deuten die Einkaufsmanagerindizes allerdings weiter auf eine kontrahierende Wirtschaft hin.

Industrieproduktion und Auftragseingänge waren in Deutschland, im Euroraum und in den USA mit zweistelligen Raten stark rückläufig. Wie erwartet, schrumpfte die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal um 2,2% gegenüber dem Vorjahresquartal, während die US-Wirtschaft um 5,0% einbrach. Für das Gesamtjahr prognostizierte die EU-Kommission einen Rückgang der Wirtschaft um 7,7% im Euroraum. Die Flucht in den „sicheren Hafen“ Gold hielt entsprechend an: Gold verteuerte sich von 1.705 auf 1.732 US-Dollar. An den Rentenmärkten stieg die Rendite 10-jähriger deutscher Staatsanleihen leicht auf -0,45%, während ihre US-amerikanischen Pendants unverändert mit 0,63% rentierten.

In China dagegen ist bereits eine erste Trendwende in den Konjunkturdaten zu beobachten. Dort stieg die Industrieproduktion um 3,9% gegenüber dem Vorjahr. Auch der Export nahm mit einem Plus von 3,5% wieder zu, das Kreditwachstum entwickelte sich stärker als erwartet, und die Autoverkäufe gingen im April gegenüber dem Vorjahr nur um rund 2% zurück – im März waren es 48%. Andere Indikatoren wie die Importquote, die Einzelhandelsumsätze und die Erzeugerpreise waren jedoch weiterhin rückläufig.

Auf politischer Ebene gab es erneute Spannungen zwischen den USA und China. US-Präsident Donald Trump machte China für den Ausbruch des Corona-Virus verantwortlich und drohte mit der neuerlichen Strafzöllen. Zudem kündigten die USA an, die Möglichkeiten für globale Halbleiterunternehmen, Material an den chinesischen Kommunikationskonzern Huawei zu liefern, weiter einzuschränken. Während China einerseits vor einem neuen kalten Krieg warnte, bekräftigten sowohl chinesische als auch US-amerikanische Politiker, an dem ersten Handels-Deal festhalten zu wollen.

 

 

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