US-Wirtschaft wächst stark

Die internationalen Aktienmärkte zeigten sich im Juli wie schon im Vormonat von ihrer freundlichen Seite. Vor allem das unerwartet starke Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal wirkte sich positiv auf die Börsen aus. Darüber hinaus rechnen viele Marktteilnehmer damit, dass die Notenbanken in Europa und den USA nach den Zinsanhebungen im Juli keine weiteren Zinsschritte mehr unternehmen werden.

Der deutsche Aktienindex DAX stieg um 1,85%, und der breite europäische Index Stoxx Europe 600 legte um 2,04% zu. In Übersee kam der US-amerikanische S&P 500 um 2,28% voran, und der Hang-Seng-Index aus Hongkong gewann 5,81% hinzu. Insgesamt stiegen weltweite Aktien, gemessen am MSCI World, um 2,45% - alle Index-Angaben auf Euro-Basis.

An den Aktienmärkten wirkte sich das mit +2,4% unerwartet starke Wachstum der US-Wirtschaft im zweiten Quartal (Q1: +2,0%) positiv aus. Von der seit Jahresbeginn angekündigten Rezession ist weiterhin nichts zu spüren. Auch die US-Arbeitsmarktdaten für Juni fielen mit knapp 210.000 neugeschaffenen Stellen und einer Arbeitslosenrate von 3,6% (Vormonat: 3,7%) positiv aus. Die massiven Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) scheinen noch nicht vollständig zu spüren zu sein, da sowohl der Konsum als auch der Dienstleistungssektor in den USA sich weiterhin robust zeigen und zulegten konnten - nur die Industrie ist ins Stocken geraten.

Die US-Notenbank (Fed) erhöhte im Juli die Leitzinsen wie erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 5,25% bis 5,50%, nahm aber die Prognose einer US-Rezession wieder zurück und erwartet nun nur noch eine Abschwächung des Wachstums. Die US-Inflation fiel im Juni von 4,1% auf 3,0%, allerdings ging die Kerninflation (ohne Energie und Nahrung) nur leicht von 5,3% auf 4,8% zurück. Sollte die Inflation in den USA nicht wieder überraschend steigen, rechnen Marktbeobachter in diesem Zyklus mit keiner weiteren Zinsanhebung mehr, auch wenn sich die Fed die Option auf weitere Schritte offenhielt. Aufgrund der zwar rückläufigen aber nach wie vor hohen Kerninflation erscheinen schnelle Zinssenkungen wenig realistisch, d.h. das Zinsplateau-Niveau dürfte einige Zeit bestehen bleiben.

Auch die EZB erhöhte im Juli ihren Zinssatz um 25 Basispunkte auf nun 4,25%. Anders als in den USA stehen die Zeichen im Euroraum auf Rezession in der zweiten Jahreshälfte. Wichtige Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe sind von einem mit 43,4 Punkten ohnehin schon tiefen Niveau im Juni auf 42,7 Punkte im Juli gefallen (Werte unter 50 signalisieren eine kontrahierende Wirtschaft). Niedrigere Werte gab es zuletzt nur während des Lockdowns im Frühjahr 2020. Auch der Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor ist zum dritten Mal in Folge gesunken und liegt nun bei 51,1 Punkten.

Die Inflation ging von 5,5% auf 5,3% zurück, vor allem aufgrund der sinkenden Energiepreise. Die Kerninflation (ohne Energie und Nahrung) stieg dagegen leicht von 5,3% auf 5,5% an. EZB-Präsidentin Christine Lagarde stellte anders an in den vorherigen EZB-Sitzungen keine weitere Zinserhöhung in Aussicht. Auch hier spricht viel dafür, dass die Zinsen nicht weiter angehoben werden. Sollte die Inflation aber nicht weiter sinken, wäre ein weiterer Zinsschritt im Euroraum möglich.

Staatsanleihen mit längeren Laufzeiten gerieten angesichts der robusten US-Wirtschaft unter Druck. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen stieg um 12 Basispunkte auf 3,96%, und ihre deutschen Pendants rentierten mit 2,49% um 10 Basispunkte höher. Dagegen gingen die Renditen 2-jähriger US-Staatsanleihen erstmals in diesem Jahr leicht von 4,90% auf 4,87% zurück. Noch stärker reagierten 2-jährige deutsche Staatsanleihen, deren Renditen um 16 Basispunkte auf 3,04% zurückging. Der Euro wertete gegenüber dem US-Dollar leicht von 1,08 auf 1,10 USD auf. Die Feinunze Gold verteuerte sich von 1.919,35 auf 1.965,09 US-Dollar.

 

 

 

Hinweis: Marketing-Anzeige – Alle hier veröffentlichten Angaben dienen ausschließlich Ihrer Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen geben die aktuelle Einschätzung der DJE Kapital AG wieder. Diese können sich jederzeit, ohne vorherige Ankündigung, ändern. Alle getroffenen Angaben sind mit Sorgfalt entsprechend dem Kenntnisstand zum Zeitpunkt der Erstellung gemacht worden. Für die Richtigkeit und Vollständigkeit kann jedoch keine Gewähr und keine Haftung übernommen werden.